Viele Gründe sprechen für einen Domain-Wechsel. Dazu zählen ein günstigerer Preis, mehr Features oder höhere Sicherheitsstandards. Schreckt Sie jedoch der vermeintlich hohe Aufwand der Übertragung Ihrer Domain ab, stehen Sie mit dieser Einschätzung nicht allein da. Denn viele Unternehmen und Website-Betreiber scheuen sich davor, zu einem neuen Provider oder Hoster zu wechseln.
Häufig ist auch unklar, wie der Domainumzug im Detail realisiert werden sollte. Dabei gelingt der Providerwechsel mit den richtigen Tipps und Tricks schnell und einfach. Doch was versteht man eigentlich unter einem Domain-Umzug? Wie bereiten Sie sich korrekt auf den Host-Wechsel vor und wie führen Sie den Domain-Transfer durch?
Was bedeutet Domain-Umzug genau?
Host, Provider und Domain: Diese Begriffe können verwirren und dazu führen, dass sich Unternehmen gegen einen Webhost-Wechsel entscheiden. Und das, obwohl sie unzufrieden mit dem Preis-Leistungsverhältnis, den Einstellungsmöglichkeiten, den Ladezeiten, dem Speicherplatz oder dem Support sind.
Doch Hand aufs Herz: Wer Zeit investiert, um sich ein Grundwissen anzueignen und die Bezeichnungen zu verstehen, kann in der Zukunft deutlich bessere Entscheidungen bezüglich des Webhostings treffen. Außerdem fallen die internen Prozesse effizienter aus, wenn die eigene Website durch den Wechsel des Providers optimal performt oder die Mitarbeiter auf ein angebundenes CMS zurückgreifen können.
Bei der Domain handelt es sich um die Internetadresse der Website. Über diese Adresse erreichen Sie und Ihre Nutzer die Site. Angeboten werden Domains von Providern oder Webhosting-Anbietern.
Buchen Sie hier eine Domain, stellen die Anbieter den Online-Speicherplatz zur Verfügung. Haben Sie sich in der Vergangenheit für einen beliebigen Anbieter entschieden und sind nun unzufrieden mit Ihrer Wahl, sind Sie noch lange nicht für immer und ewig an den Provider gebunden. Denn bei der Domain und dem Anbieter handelt es sich um zwei unabhängige Komponenten.
Im Zuge eines Providerwechsels behalten Sie Ihre Domain bei. Denn der Wechsel bezieht sich lediglich auf den Webhosting-Anbieter oder Provider.
Die Verwaltung der .de-Domains obliegt der Denic-Genossenschaft. Mit dieser kommuniziert Ihr Anbieter. Sie selbst müssen sich nicht mit Denic in Verbindung setzen. Bei einem Domainumzug ändert sich also der Vertragspartner der Denic.
Bleiben Sie als Inhaber der Domain bestehen, beantragen Sie einen Authentifizierungscode bei Ihrem Provider. Diesen hinterlegen Sie bei dem neuen Webhosting-Anbieter.
Im Gegensatz zum Inhaberwechsel können Sie den Vertrag beim alten Provider also selbst kündigen und einen Antrag auf einen Providerwechsel beim neuen Provider stellen. Bei dem Domain-Umzug unterscheiden wir also den Umzug mit Inhaberwechsel und den Umzug ohne Inhaberwechsel.
Kann man jede Domain übertragen?
Grundsätzlich können Sie jede Domain schnell und unkompliziert übertragen. Die Ausnahme bilden Webadressen, die erst kurz vor dem angestrebten Wechsel erworben wurden. Denn hier greift die Domainsperre. Diese unterbindet einen Domain-Transfer in einem spezifischen Zeitraum. Nach dem Ablauf der Frist können Sie Ihre Domain dann problemlos umziehen lassen.
Sie haben sich für einen Domain-Umzug entscheiden, stellen jedoch erschrocken fest, dass Ihre Website Fehlermeldungen wie 401, 403 oder 404 aufweist? Um den Error 404 beheben zu können, aktualisieren Sie zunächst die Website. Führt dies zu keinem Erfolg, prüfen Sie die URL, leeren den Cache und löschen die Cookies oder kontaktieren den Anbieter.
Wie funktioniert ein Domain-Transfer?
Bei einem Domain-Transfer sperrt der alte Anbieter Ihre Domain vorübergehend. In dieser Phase können Sie keine Änderungen der Nameserver, Kontaktdaten oder DNS-Einträge vornehmen. Die Sperrzeit greift ab dem Zeitpunkt der Übermittlung des Auth-Codes und erstreckt sich häufig über einen Zeitraum von fünf bis sieben Tagen.
Die Sperre wird aufgehoben, wenn der Transfer erfolgreich abgeschlossen wurde. Ist dies der Fall, übersendet Ihnen der Anbieter die Bestätigung per E-Mail.
Die Vorbereitung eines Domain-Umzugs
Endlich ist es so weit: Sie haben sich für einen Domain-Umzug entschieden und können es kaum abwarten, bis Sie von den Vorzügen Ihres neuen Providers profitieren. Doch die Domain-Übertragung erfordert eine gewisse Vorbereitung.
Prüfen Sie im ersten Schritt, wie lange Ihre Domainregistrierung zurückliegt oder ob Sie zuvor bereits einen Domain-Umzug realisiert haben. Hier greift eine Blockade von 60 Tagen. Nutzen Sie die Domain bereits länger, können Sie den Domain-Umzug sofort realisieren. Ist dies nicht der Fall, warten Sie 60 Tage lang ab und beantragen dann einen Wechsel des Webhost-Anbieters.
Darüber hinaus widmen Sie dem Domainstatus eine besondere Aufmerksamkeit. Befindet sich dieser im Status “Ausstehende Löschung”, ist ein Domain-Umzug derzeit nicht möglich. Gleiches gilt für den Status “Zurücknahme”. Testen Sie außerdem, ob Sie Zugriff auf den EPP-Code Ihrer Domain haben und deaktivieren Sie den WHOIS-Datenschutz.
Kann man den Domain-Anbieter wechseln?
Den Domain-Anbieter können Sie jederzeit wechseln. Dazu kündigen Sie Ihre Domain beim bisherigen Provider und bestellen Ihre Domain bei einem Webhosting-Anbieter Ihrer Wahl. Ihre Domain wechselt nun den Anbieter. Sie werden per E-Mail informiert, wenn der Prozess abgeschlossen ist.
Domainübertragung: Welche Unterlagen werden benötigt?
Sie fungieren als Domain-Inhaber und müssen keine Unterlagen einreichen. Stattdessen informieren Sie Ihren alten Provider über Ihren Wechsel und stellen einen Antrag bei Ihrem Wunsch-Webhost-Anbieter. Dieser übernimmt die Kommunikation mit Denic und informiert Sie über den Status des Domain-Umzugs.
Domain-Transfer durchführen
Führen Sie einen Domain-Umzug durch, wenn der Anbieter-Wechsel beispielsweise zu mehr Leistungen wie einer Anbindung von Content-Management-Systemen führt. Ferner können zahlreiche weitere Gründe für einen Domain-Wechsel sprechen.
Doch aufgepasst: Bevor Sie den Domain-Transfer realisieren, sollten Sie unbedingt ein Back-up Ihrer Website auf dem Computer erstellen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Daten verloren gehen. Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihre serverseitigen Skripte auf die neue Hosting-Plattform übertragen werden können und hier einwandfrei funktionieren.
Loggen Sie sich nun in Ihrem Verwaltungsbereich beim alten Provider ein. Hier finden Sie den Transfer-Code, auch als EPP-Code oder Authorization-Code bezeichnet. Können Sie diesen nicht ausfindig machen, kontaktieren Sie den Anbieter und fordern den Code an. Dieser sendet Ihnen den Transfer-Code per Mail zu.
Dann wählen Sie einen neuen Registrar aus und erstellen ein Konto. Unter der Option “Transferieren von Domains” hinterlegen Sie Ihre Domain-Adresse und den Authorization-Code. Der neue Anbieter übersendet Ihnen anschließend eine E-Mail, in der Sie den Domain-Transfer bestätigen können.
Klicken Sie auf den Link, um den Umzug einzuleiten. Nach fünf bis sieben Tagen erreicht Sie in der Regel eine E-Mail, die Informationen über den Status des Transfers enthält.
💡 Ein Tipp: Nach dem Abschluss des Domain-Umzugs kontrollieren Sie zeitnah, ob die DNS-Einstellungen funktionieren.
Wie funktioniert der Domainübertragungsprozess?
Der Domain-Umzug umfasst folgende Schritte:
- die Datensicherung,
- die Beantragung des Auth-Codes,
- die Anmeldung beim neuen Webhost-Anbieter,
- den Datenbank-Import.
Was kostet ein Domain-Umzug?
Die Preise eines Domain-Umzugs variieren von Anbieter zu Anbieter. Aus diesem Grund kann keine pauschale Aussage über die Kosten des Transfers getroffen werden.
Überprüfen Sie die Leistungen und Preise Ihres aktuellen Anbieters und vergleichen Sie diese mit dem Portfolio und den Preisen Ihres Wunschanbieters. So vermeiden von Beginn an unerwartete Kosten und eröffnen sich zudem die Möglichkeit, günstigere Anbieter oder Leistungen mit einem größeren Feature-Umfang zu erwerben.
Wie lange dauert es, eine Domain zu transferieren?
Der Domain-Transfer erfolgt schnell. Dabei wirkt sich die Größe der Website auf die Dauer des Umzugs aus. Bei umfangreichen Websites können somit mehrere Tage vergehen, bis der Transfer realisiert wird. Bei kleinen Websites kann dieser wenige Minuten in Anspruch nehmen.
Was passiert mit meiner Domain nach Kündigung?
Sobald Sie eine Domain gekündigt haben, löscht Ihr ehemaliger Anbieter diese. Das bedeutet, dass Ihre Website nicht mehr erreichbar ist. Gleiches gilt für die E-Mail-Postfächer, die mit der Site verbunden sind. Die Kündigung können Sie innerhalb von 30 Tagen zurückziehen.
Domain-Inhaberwechsel: Was muss beachtet werden?
Sind Sie mit Ihrem Provider zufrieden und möchten lediglich die Verwaltung des Accounts an eine andere Person übertragen, können Sie den KIS aufsuchen. Hier kann der Domain-Administrator mit wenigen Klicks geändert werden. Wichtig ist, dass Sie korrekte Angaben tätigen und ausschließlich Personen zum Admin-c ernennen, die im Vorfeld über ihre Rolle als Inhaber informiert wurden und sich einverstanden zeigten.
Kann man jede Domain kaufen bzw. verkaufen?
Zunächst gilt: Eine Domain können Sie verkaufen, wenn Sie der Inhaber der Domain sind. Darüber hinaus können Sie eine Domain ausschließlich von dem Inhaber der zum Verkauf stehenden Domain erwerben. Dritte dürfen eine Domain also nicht verkaufen und Sie können eine fremde Domain auch nicht von einer unberechtigten Person erhalten.
Domains kaufen oder verkaufen Sie unter anderem über Domain-Verkaufsplattformen. Die Inhaber müssen sich hier nicht über eine Rechnung oder ein Zertifikat ausweisen. Stattdessen nehmen Sie einen DNS-Eintrag vor und beweisen so, dass Sie über die technische Kontrolle der Domain verfügen. Die Verkaufsplattform fragt den Text-Eintrag ab.
Das Fazit – So gelingt der Domain-Umzug
Website-Betreiber, die über keine Erfahrung verfügen, entscheiden sich häufig blind für einen Webhost-Anbieter und ärgern sich anschließend über vergleichsweise hohe Preise, wenig Gestaltungsspielraum, Sicherheitslücken oder die fehlende Möglichkeit, ein CMS wie WordPress zu integrieren. Sie planen früher oder später einen Domain-Umzug.
Aber auch erfahrene Website-Betreiber können sich durch einen Wechsel des Providers neue Möglichkeiten eröffnen und sollten die Anbieter und ihre Angebote deswegen stets im Blick behalten.
Der Domaintransfer erfolgt glücklicherweise schnell und unkompliziert. Als Inhaber generieren Sie den Autorisierungscode und übermitteln diesen an den neuen Wunschanbieter. Den gesamten Folgeprozess realisiert der Webhost-Anbieter. Dieser informiert Sie per E-Mail, sobald der Transfer abgeschlossen wurde.