SFTP, kurz für Secure File Transfer Protocol oder SSH File Transfer Protocol, wird von vielen Experten als die beste Methode der sicheren Datenübertragung im Internet bezeichnet. Es handelt sich dabei um ein Protokoll, das Ihre Daten während der Übertragung durch Verschlüsselung vor unerwünschten Zugriffen schützt.
Wichtig ist das vor allem dahingehend, als dass es eine sichere Verbindung und geschützte Kommunikation zu einem Remote-Computer ermöglicht. Dazu nutzt das Protokoll das sogenannte SSH (Secure Socket Shell oder Secure Shell) und wird daher häufig auch “Secure Shell File Transfer Protocol” genannt.
Doch inwiefern unterscheidet sich SFTP eigentlich von FTPS – und was genau steckt hinter dieser Technologie? Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Filezilla einen SFTP Server einrichten können, um Ihre Datenübertragungen effizient und sicher zu gestalten.
Was ist SFTP?
Secure File Transfer Protocol (SFTP), das als die fortschrittlichste Form der Dateiübertragung gilt, hebt sich durch die Integration von Secure Shell-Schutz (SSH) von herkömmlichen Methoden ab und bietet damit einen besonders robusten Schutz für Ihre Daten.
Zum Verständnis: Das klassische File Transfer Protocol (FTP), das bereits seit 1971 existiert, baut auf einem Zwei-Kanal-System auf – einem Befehlskanal für die Kommunikation und einem Datenkanal, in dem die eigentliche Übertragung stattfindet. FTP ist zwar effizient in der einfachen Übertragung von Dateien zwischen Client und Server, es mangelt ihm jedoch an grundlegender Sicherheit. So sind Daten, die über FTP übertragen werden, beispielsweise anfällig für Sicherheitsverletzungen wie Datenmanipulation, -diebstahl sowie für Malware, da keinerlei Verschlüsselung für die übertragenen Daten besteht.
Hier kommt SFTP ins Spiel. Das Protokoll basiert zwar auf dem Prinzip von FTP, führt dabei jedoch eine wesentliche Verbesserung ein: die Verschlüsselung der Daten durch SSH. Dieser Schutzmechanismus gewährleistet, dass selbst, wenn Daten während der Übertragung abgefangen werden, diese ohne Entschlüsselung nicht lesbar sind.
Die Vorteile von SFTP
Die hohe Sicherheit wird auch durch das sogenannte Tunneling erzielt, einem Prozess, bei welchem Daten durch einen verschlüsselten “Tunnel” geschickt werden. Das sichere Tunneling bietet zusätzlichen Schutz für alle übertragenen Daten – das gilt auch für die Authentifizierungsdaten, die bei direkten Übertragungen häufig nicht ausreichend geschützt sind. SFTP bietet daher eine wesentlich sicherere Alternative für Anwendungen, bei denen Datensicherheit von Bedeutung ist.
Neben der sicheren Datenverschlüsselung bringt SFTP noch weitere Vorteile mit sich: So ermöglicht das Protokoll durch die Verwendung eines einzigen Ports eine vereinfachte Nutzung für die gesamte Kommunikation. Im Gegensatz zu FTP, das zwei Ports benötigt, kommt SFTP mit nur einem einzigen Port aus, was die Verwaltung erleichtert und gleichzeitig die Sicherheit erhöht. Zudem bietet SFTP durch Datenkompression schnellere Übertragungsraten und unterstützt die IT-Standardisierung, die plattformübergreifend eine konsistente Durchsetzung von Sicherheitsrichtlinien ermöglicht.
Durch all diese Eigenschaften hat sich SFTP mittlerweile als eine bevorzugte und weit verbreitete Methode für sichere Dateiübertragungen in verschiedensten Unternehmenskontexten etabliert und ist interessant für jeden, der Wert auf maximale Sicherheitsstandards bei der Kommunikation mit Servern legt. Wer sich zunächst noch genauer in die Welt der Server einlesen möchte, findet im Artikel Was ist ein virtueller Server? hilfreiche Infos.
Wie funktioniert ein SFTP Server?
Das SFTP schützt sowohl die Daten des Verbindungsaufbaus als auch die übertragenen Daten mittels spezifischer Schlüssel, die auf dem SSH-Protokoll basieren.
Der Prozess der sicheren Authentifizierung beginnt, sobald ein Client sich einloggt: Bereits zu diesem Zeitpunkt nutzt der Server SSH, um die Identität des Clients zu überprüfen – das erfolgt über eine sogenannte Schlüsselvergleichsprüfung. Nur wenn der vom Client bereitgestellte Schlüssel mit dem des Servers übereinstimmt, wird der Zugriff gewährt. Dieser Code, bestehend aus einer zufälligen Kombination von Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, ermöglicht eine sichere Kommunikation, und das selbst über unsichere Internetverbindungen hinweg.
Für die Nutzung von SFTP ist ein SSH-Zugang auf dem Server des Hosters erforderlich. Die Zugangsdaten für den SFTP-Benutzer, wie Nutzername, Passwort und Serveradresse, werden in das entsprechende (S)FTP-Programm eingegeben. Beim ersten Aufbau der Verbindung wird der Schlüssel zur Verifizierung freigegeben und für zukünftige Nutzungen im Programm gespeichert – der Client authentifiziert sich so bei jedem neuen Verbindungsaufbau automatisch beim Server. Sollte eine fehlerhafte oder keine Authentifizierung stattfinden, wird die Verbindung sofort unterbrochen.
Eine Besonderheit von SFTP ist der sogenannte SSH-Tunnel. Durch ihn fließen die Daten bidirektional verschlüsselt: Sowohl auf dem Weg vom Client zum Server als auch umgekehrt, sind die Daten damit durchgängig geschützt. Jegliche Versuche, die Daten zu manipulieren oder abzuhören, werden von SSH erkannt und die Verbindung wird unverzüglich getrennt.
Die Datenübertragung mit SFTP bietet Schutz vor verschiedenen Sicherheitsbedrohungen wie IP- und DNS-Spoofing, dem Abhören von Zugangsdaten oder der Manipulation von Daten. Doch aufgepasst: SFTP bietet keinen Schutz vor unachtsamem Umgang mit Nutzerdaten und Schlüsseln – hierfür ist der Nutzer selbst zuständig.
Welchen Port verwendet SFTP?
SFTP nutzt einen spezifischen Port für seine Operationen – den Port 22. Dieser einzelne Port unterscheidet SFTP grundlegend von anderen Übertragungsprotokollen wie FTP über SSL/TLS (FTPS), die multiple Ports benötigen.
Ein wesentlicher Vorteil von Port 22 bei SFTP liegt in seiner einfachen Handhabung im Kontext von Firewalls: Da nur ein einziger Port für sämtliche Übertragungen und Befehle verwendet wird, erweist sich SFTP als besonders Firewall-freundlich – das wiederum vereinfacht die Nutzung von SFTP insbesondere in Umgebungen mit strengen Firewall-Richtlinien.
Auch das traditionelle FTP-Protokoll benötigt nur einen Hauptkanal, den Port 21, für die Übermittlung von Befehlen und Bestätigungen. Allerdings öffnet es für die eigentliche Datenübertragung zusätzliche, dynamische Kanäle. Mehrere Ports an der Server-IP-Adresse offenzuhalten, führt dabei jedoch nicht selten zu Schwierigkeiten mit Kunden-Firewalls.
Die Verwendung von nur einem Port (Port 22) macht SFTP also nicht nur sicherer, sondern auch benutzerfreundlicher – besonders in Hinblick auf die Konfiguration und das Management von Netzwerksicherheitssystemen wie Firewalls.
Um welche Art von Software handelt es sich bei FileZilla?
FileZilla ist ein kostenloses Software-Tool, das Ihnen den Dateiaustausch zwischen Ihrem lokalen Computer und einem Server im Internet ermöglicht. Aufgrund seiner Vielseitigkeit, der Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit ist FileZilla eine beliebte Wahl für den sicheren und effizienten Dateitransfer im Internet. Es unterstützt dabei verschiedene Netzwerkprotokolle wie FTP, SFTP und FTPS, um sowohl das Hoch- als auch das Herunterladen von Dateien zu erleichtern.
Als Open-Source-Software unterliegt FileZilla der GNU General Public License, was bedeutet, dass es frei verfügbar und modifizierbar ist. Kompatibel mit verschiedenen Betriebssystemen wie Windows, Mac OS X und Linux, können Sie FileZilla bequem von seiner Projektwebsite oder über Plattformen wie SourceForge herunterladen.
Kann FileZilla SFTP?
Mit FileZilla können Benutzer ihre Dateiübertragungen über SFTP durchführen, wobei eine verschlüsselte Verbindung zwischen dem lokalen Computer und dem Server aufgebaut wird. Dies ist besonders wichtig für sensible Daten oder in Umgebungen, wo Datensicherheit und Schutz vor unbefugtem Zugriff hohe Priorität haben. FileZilla vereinfacht diesen Prozess und macht die Nutzung von SFTP für Anwender aller Kenntnisstufen zugänglich.
Wie richte ich einen SFTP Server ein?
FileZilla mit dem SFTP-Server zu verbinden, ist ein Prozess, der mit wenigen Schritten abgeschlossen werden kann. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie dabei vorgehen müssen:
- Zunächst sollten Sie beim Anbieter Ihres Webhostings überprüfen, ob SFTP aktiviert werden muss. Im Administrationsmenü von Webhoster finden Sie auch die entsprechenden Zugangsdaten, um FileZilla mit dem SFTP-Server zu verbinden.
- Beginnen Sie mit dem Öffnen von FileZilla auf Ihrem Computer. Dort finden Sie im oberen linken Bereich des Menübands den „Servermanager“.
- Ein Klick auf „Neuer Server“ öffnet ein Fenster, in dem Sie die Details – diese umfassen die Serveradresse, Ihren Benutzernamen, das Passwort und in den meisten Fällen den Port 22, falls Sie eine SFTP-Verbindung verwenden – Ihres Servers eintragen können. Für eine SFTP-Verbindung geben Sie die Serveradresse ein, die typischerweise mit „sftp“ beginnt, beispielsweise „sftp.beispielserver.com“.
- Als Nächstes tragen Sie als Port die Nummer „22“ ein, den Standardport für SSH-Verbindungen.
- Wählen Sie unter „Protokoll:“ die Option „SFTP – SSH File Transfer Protocol“ aus.
- Geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein, und mit einem Klick auf „Verbinden“ loggen Sie sich auf dem Server ein.
In gängigen FTP-Programmen wie FileZilla können Sie SFTP, wie eben beschrieben, also einfach auswählen. Bei der ersten Verbindungsaufnahme wird der Benutzer aufgefordert, dem vom Server gesendeten Schlüssel zu vertrauen. Nach der Bestätigung wird eine sichere und verschlüsselte Verbindung aufgebaut – zukünftige Verbindungen erfolgen dann ohne erneute Abfrage, da sich der Client bereits mit dem einmaligen Schlüssel identifiziert hat.
💡 Tipp: Wer besonderen Wert auf Sicherheit legt, kann einen Proxy Server einrichten, um die Datenübertragung zwischen FileZilla und dem Server zusätzlich zu verschlüsseln und zu anonymisieren. Dadurch wird ein weiteres Sicherheitslevel hinzugefügt, das besonders in sensiblen Netzwerkumgebungen von Vorteil sein kann.
FAQ
Die Wahl zwischen FTPS und SFTP hängt von Ihren spezifischen Anforderungen und dem Kontext ab: FTPS bietet durch die Verwendung von SSL/TLS eine starke Verschlüsselung, kann aber komplexer in der Firewall-Konfiguration sein. SFTP hingegen basiert auf SSH und ist einfacher zu handhaben, da es nur einen Port benötigt. In Hinblick auf Sicherheit sind beide Protokolle robust, die Entscheidung sollte also auf Basis der Netzwerkinfrastruktur und Benutzerfreundlichkeit getroffen werden.
SFTP ist sozusagen eine Erweiterung des SSH (Secure Shell) Protokolls. Es nutzt SSH, um eine sichere Verbindung für den Dateitransfer zu ermöglichen – SFTP bietet somit nicht nur Dateiübertragungsfunktionen, sondern auch die Sicherheits- und Verschlüsselungsvorteile von SSH, wodurch es eine sichere Alternative zu herkömmlichen FTP darstellt.
Webhoster bietet eine Vielzahl von Servicepaketen an, die alle die Nutzung von SFTP für eine sichere Datenübertragung einschließen. Diese Pakete variieren in Preis und Leistungsumfang, um unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen gerecht zu werden. Mit SFTP bietet Webhoster somit eine zuverlässige und sichere Option für den Dateitransfer – über all seine Servicepakete hinweg.
Fazit
Die Einrichtung eines Filezilla SFTP-Servers ist eine sinnvolle und effiziente Lösung, um eine solide und verschlüsselte Verbindung zwischen Ihrem lokalen System und einem Server herzustellen. Ob für geschäftliche Anwendungen oder den persönlichen Gebrauch – die Nutzung von Filezilla in Kombination mit SFTP gewährleistet Ihnen nicht nur eine hohe Datensicherheit, sondern auch eine benutzerfreundliche Erfahrung und einfache Verwaltung Ihrer Website-Daten. Mit diesem Wissen sind Sie nun bestens gerüstet, um sicher auf Ihren Server zuzugreifen.