Was ist ein Server und welche Funktion hat er? Der Begriff “Server” lässt sich zu Deutsch mit “Diener” übersetzen und bezeichnet einen Computer oder ein Computerprogramm, das auf Grundlage des Client-Server-Modells Ressourcen über ein Netzwerk zur Verfügung stellt.
Welchen Nutzen ein Server hat und welche Anwendungsmöglichkeiten es gibt, zeigen wir hier.
Host und Server – der Ursprung
Der Begriff “Server” hat sich Ende der 1980er-Jahre etabliert und wird im Bereich der Informatik doppeldeutig verwendet. Einerseits bezeichnet ein Server das Gerät oder den Computer, der spezifische Funktionen und Ressourcen über ein Netzwerk zur Verfügung stellt. Gleichzeitig wird der Begriff auch für das Computerprogramm verwendet, welches auf diesem Computer läuft.
Die Bezeichnung “Server” wurde dabei als Abgrenzung zum Begriff “Host” entwickelt. Als Host wird ein Computer oder anderes Gerät bezeichnet, das eine Verbindung zum Netzwerk herstellt. Der Server läuft dabei auf dem Host und stellt Software- oder Hardware-Dienste für andere Programme oder Geräte im Netzwerk bereit.
Normalerweise sind die Softwarekomponenten des Servers und Clients dabei auf verschiedenen Geräten installiert und kommunizieren über ein gemeinsames Netzwerk. Der Server ist für den Dauerbetrieb ausgelegt und muss jederzeit bereit sein, auf eine Anfrage des Clients zu reagieren.
Definition
Spricht man von einem Server, kann es sich dabei also sowohl um ein Computerprogramm (Software) als auch um einen physischen Computer (Hardware) handeln. Im ersten Fall kommuniziert der Server mit einem anderen Programm – Client genannt – und stellt diesem Ressourcen wie Dienstprogramme, Netzwerkdienste und Zugänge zu Dateisystemen oder Datenbanken zur Verfügung.
Ein Hardware-Server bezieht sich hingegen auf einen physischen Computer, auf dem eine oder mehrere Server-Softwares laufen.
Im Folgenden werden die verschiedenen Server-Varianten noch einmal genauer definiert.
Hardware
Hardware-Server sind in ein Netzwerk eingebundene, physische Geräte, welche nicht nur das Betriebssystem, sondern auch einen einzelnen oder mehrere softwarebasierte Server ausführen. Häufig sind das Computer, deren Hardware auf Serveranwendungen ausgelegt sind – doch auch Serverfarmen, Serverblades oder Server-Racks können als Hardware-Server bezeichnet werden.
Um die Serverfunktionen ausführen zu können, werden einige Hardwarekomponenten benötigt:
- Arbeitsspeicher (RAM)
- Prozessor (CPU) mit Heatpipe
- RAID-Controller
- RAID-Festplattenverbund
- Grafikadapter
- Netzwerkadapter
- Netzteil(e)
Unternehmen haben aufgrund der sich ständig wandelnden IT-Infrastruktur in der Regel flexible Anforderungen an die Leistung, Skalierbarkeit und Verfügbarkeit der Server-Hardware. Spezielle Virtualisierungssoftware bietet Nutzern hier die Möglichkeit, flexibel mehrere virtuelle Maschinen gemeinsam auf einem physischen Server auszuführen und diese je nach Bedarf einzusetzen und aufzuteilen.
Das bietet viele Vorteile, beispielsweise eine effizientere Nutzung der Ressourcen des Servers, zuverlässige Verfügbarkeit, erhöhte Flexibilität und Kosteneinsparungen. Zudem kann durch eine Virtualisierungssoftware auch die Sicherheit erhöht werden, da die virtuellen Maschinen voneinander isoliert sind.
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Software
Software-Server stellen die ursprüngliche Variante dar. Gemeint ist hiermit ein Computerprogramm, welches einen speziellen Service anbietet, welcher wiederum von einem anderen Programm (Client) über eine lokale Umgebung oder ein Netzwerk genutzt werden kann. Das können auch Cloudserver sein, die virtuell auf einem Cloud-Serververbund gehostet werden.
Die Art der bereitgestellten Dienste ist abhängig von der verwendeten Server-Software. Die Kommunikation des jeweiligen Dienstes wird dabei in dienstspezifischen Übertragungsprotokollen geregelt, die unter anderem den Aufruf des Servers, das Format und die Bedeutung der ausgetauschten Daten festlegen.
Nutzen und Funktion eines Servers
Das Client-Server-Modell bildet die Grundlage für die Bereitstellung von Diensten und Funktionen über ein Netzwerk. So können verschiedene Aufgaben auf mehrere Rechner verteilt und Nutzern unabhängig voneinander zur Verfügung gestellt werden.
Jeder Dienst wird dabei von einem Server bereitgestellt, der dauerhaft einsatzbereit ist. So können Clients wie E-Mail-Programme oder Webbrowser bei Bedarf jederzeit mit dem Server kommunizieren und die Funktionen in Anspruch nehmen. Server und Client kommunizieren über ein entsprechendes Protokoll miteinander, das sicherstellt, dass der Dienst richtig ausgeführt werden kann. Das läuft in der Regel wie folgt ab:
- Der Client erfragt beim Server einen Dienst, etwa die Bereitstellung von Daten. Das kann zum Beispiel ein Computer (Client) sein, der über den Browser (Client-Software) beim Server nach Daten einer Website fragt.
- Anschließend händigt die Server-Software diese Daten umgehend an den Browser aus und macht sie so für den Client verfügbar.
Welche unterschiedlichen Server-Arten gibt es?
Es gibt unterschiedliche Arten von Servern, die auf die jeweilige Anwendung abgestimmt sind. In der Regel kommt die einfachste Variante aus einem Host und einer Server-Software zum Einsatz. Wird mehr Leistung benötigt, kann auch ein Computercluster infrage kommen – dabei werden mehrere Hosts zu einem Verbund zusammengeschaltet, der für den Client wie ein einzelner Server nutzbar ist. So kann die Arbeitslast auf verschiedene Systeme aufgeteilt werden.
Wie genau Server und Client miteinander kommunizieren, wird durch ein Übertragungsprotokoll festgelegt und ist abhängig vom jeweiligen Dienst. Es kommen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten infrage:
- Webserver: Die Hauptaufgabe eines Webservers besteht in der Speicherung, Aufbereitung und Auslieferung von Websites an Clients wie Suchmaschinen-Crawler oder Webbrowser. Die Kommunikation von Client und Server erfolgt hierbei über ein Hypertext Transfer Protocol (HTTP) oder HTTPS. Übertragen werden dabei HTML-Dokumente und darin eingebundene Website-Elemente wie Skripte, Bilder und Stylesheets.
- E-Mail-Server: Ein E-Mail-Server ermöglicht es dem Client, E-Mails zu empfangen, zu senden und weiterzuleiten. Dabei wird in der Regel das Simple Mail Transfer Protocol (SMTP) verwendet. Um als Nutzer auf einen E-Mail-Server zuzugreifen, benötigt man einen E-Mail-Client, der die Mails vom Server abruft und im Postfach zur Verfügung stellt.
- File-Server: Ein File-Server ermöglicht die zentrale Speicherung von Daten, die über ein Netzwerk von anderen Geräten aus abgerufen werden können. Vor allem Unternehmen profitieren von der zentralen Datenspeicherung, um verschiedenen Arbeitsgruppen und Abteilungen Zugriff auf dieselben Daten zu gewährleisten. Gleichzeitig ermöglicht die Nutzung eines File-Servers ein zentrales Back-up von Firmendaten und eine automatische Aktualisierung dieser.
Wird über das Internet auf einen File-Server zugegriffen, erfolgt das in aller Regel über Übertragungsprotokolle wie SFTP, FTP, FTPS oder SCP. Erfolgt der Zugriff über ein lokales Computernetzwerk, kommen Protokolle wie SMB und NFS zum Einsatz.
- Datenbank-Server: Ein Datenbank-Server ermöglicht es anderen Programmen, auf eine oder mehrere Datenbanken zuzugreifen. So unterstützen Datenbank-Server Webserver beim Speichern und Bereitstellen von Daten.
- Proxyserver: Ein Proxyserver fungiert als eine Art Kommunikationsschnittstelle in einem Netzwerk von Rechnern. Der Server nimmt als eine Art Vermittler Anfragen entgegen und leitet sie über die eigene IP-Adresse weiter. So kann die Bandbreite kontrolliert und die Kommunikation gefiltert werden, zudem können Daten zwischengespeichert werden. Der Proxyserver ermöglicht es den Clients, weitestgehend anonym zu bleiben, da er die IP-Adresse der Clients verbirgt.
- DNS-Server: Ein DNS-Server wird auch als Nameserver bezeichnet und eingesetzt, um innerhalb eines Netzwerks Namen aufzulösen. Die Aufgabe von DNS-Servern im World Wide Web besteht darin, Hostnamen in die zugehörigen IP-Adressen umzuwandeln.
Grundsätzlich gilt: Verschiedene Server-Typen können auf demselben Computer gehostet werden. Meist wird jedoch jeder Server auf einem eigenen Rechner untergebracht, sodass sich die Auslastung der Hardware nicht negativ auf die Dienstbereitstellung auswirkt.
Was bedeutet Server-Hosting?
Privatpersonen und Selbstständige nutzen häufig gemietete Ressourcen, da sich das Anschaffen eines eigenen Servers für die Anwendungen nicht lohnt. Spezialisierte Provider stellen hierfür Mietlösungen zur Verfügung, bei welchen Nutzer aus unterschiedlichen Hosting-Modellen wählen können und sich nicht um den Betrieb des Server-Geräts kümmern müssen.
Die Auswahl an Hosting-Optionen umfasst dedizierte Server, bei denen die Hardware-Komponenten nur einem einzelnen Kunden zur Verfügung stehen, sowie Shared-Hosting-Tarife, bei denen mehrere Kunden gemeinsam virtuelle Server auf einer einzigen Hardware betreiben.
Vorteile eines unternehmenseigenen Servers
Für größere Unternehmen kann es durchaus lohnenswert sein, in eigene Server-Hardware zu investieren. Immerhin basieren moderne Unternehmensstrukturen heutzutage auf leistungsstarken Servern, die unternehmenseigene Prozesse vereinfachen, Daten zentral und geschützt speichern und flexibel nutzbar sind.
Die Vorteile eines Servers liegen dabei vor allem in der zentralen Datenspeicherung sowie in der permanenten Erreichbarkeit der Daten. Einzelne Akteure und Arbeitsgruppen können so auch standortübergreifend zusammenarbeiten und die Daten in Echtzeit bearbeiten.
Mit einem eigenen Server können Unternehmen über Zugriffsberechtigungen genau bestimmen, wer auf welche Daten Zugriff erhält. Zudem sind kürzere Antwortzeiten als beim Shared-Hosting möglich – schließlich müssen die Serverressourcen nicht mit anderen Nutzern geteilt werden.
Damit bieten sich folgende Vorteile eines eigenen Servers:
- standortübergreifende Zusammenarbeit in Echtzeit
- flexibler Zugriff auf die Daten
- Mobilität
- schnellere und verbesserte Performance
- Datensicherheit
- Skalierbarkeit
FAQ
Ein Server bezeichnet eine Hardware, eine Software oder eine Kombination aus beidem, die spezifische Funktionen, Ressourcen oder Daten für andere Computer oder Programme bereitstellen. Dabei erfolgt der Zugriff auf den Server entweder über das Internet oder über ein lokales Netzwerk.
Ein Server bezeichnet sowohl ein Programm, als auch einen Computer, der in ein Rechnernetz eingebunden ist und spezifische Dienste zur Verfügung stellt. Ein PC (Personal Computer) wird jedoch eher selten als Server genutzt, auch wenn er grundsätzlich als solcher eingesetzt werden kann.
Fazit
Ein Server bezeichnet einen Computer oder ein Computerprogramm, das für die Bereitstellung von Diensten und Ressourcen für andere Geräte innerhalb eines Netzwerks konfiguriert ist. Dabei können Server für verschiedene Zwecke, beispielsweise für die Bereitstellung von E-Mails, Webseiten, Dateien und Datenbanken, genutzt werden.
Ein Server ist damit ein wichtiger Bestandteil der IT-Infrastruktur von Unternehmen und Privatpersonen. Die Verwendung von Servern bietet einige Vorteile, unter anderem eine verbesserte Nutzung der Ressourcen, höhere Flexibilität, Sicherheit und auch Kosteneinsparungen.
Je nach Anforderungen und Bedürfnissen eines Nutzers eignen sich verschiedene Server-Lösungen, die auf spezifische Anwendungen ausgerichtet sind.