Der Begriff Host stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie “Gastgeber” oder “Veranstalter”. Tatsächlich beschreibt das die Funktion eines Hosts sehr treffend: Ein Host ist eine Art Dienstrechner, der als Teil eines Rechnernetzwerks Clients und Server bedient.
Doch was genau ist ein Host, wie unterscheidet er sich von einem Server und welche Host-Typen gibt es? Dieser Artikel liefert die Antworten.
Host: Teil eines Rechnernetzes
Als Host wird ein wichtiger Bestandteil eines Rechnernetzes bezeichnet, welcher im Normalfall rund um die Uhr läuft und Dienstleistungen für andere Systeme erbringt. Mittels seines Betriebssystems stellt er Dienste wie die Speicherung und Bereitstellung von Daten, Websites, Anwendungen und andere Ressourcen bereit und stellt die dafür notwendige Infrastruktur zur Verfügung. So kann ein Host Informationen und Inhalte für Benutzer zugänglich machen – sei es über das Internet oder über ein internes Netzwerk.
Virtueller Host und dedizierter Host – was ist das?
Im Fachjargon unterscheidet man zwischen einem virtuellen und einem dezidierten Host. Virtuelle Hosts werden hauptsächlich dann verwendet, wenn auf einem einzelnen Computer verschiedene Dienste angeboten werden sollen, die jeweils ihre eigene Umgebung benötigen. Verschiedene Betriebssystemumfelder ermöglichen es, mehrere unabhängige Dienste auf einer Maschine zu betreiben.
Im Gegensatz dazu wird ein dezidierter Host meistens in der Webhosting-Branche eingesetzt, in der ein Anbieter entweder eine virtuelle Maschine oder einen physischen Computer samt den entsprechenden Ressourcen an einen Kunden vermietet. Der dezidierte Host ist dabei nur für eine einzelne Aufgabe zuständig (dedicated service) oder nur einem einzelnen Kunden zugeteilt (dedicated costumer).
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Bedeutung und Abgrenzung vom Server
Nicht selten werden die beiden Bezeichnungen Host und Server synonym verwendet, was jedoch nicht gänzlich zutreffend ist. Stattdessen gilt: Alle Server fungieren grundsätzlich auch als Host, jedoch stellt nicht jeder Host auch einen Server dar.
Ein Host ist vergleichbar mit einer Maschine, die mit anderen Geräten im Netzwerk verbunden werden kann. Dies können verschiedene Geräte sein, zum Beispiel ein Computer, ein Arbeitslaptop oder sogar ein Smartphone. Der Host fungiert als Schnittstelle, die es ermöglicht, dass diese Geräte miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. Es können jedoch nicht alle Geräte als Host betrachtet werden: Geräte, die keine eigene IP-Adresse besitzen, können nicht als Host eingestuft werden.
Der Begriff Host kann dabei recht allgemein verstanden werden: Er bezieht sich auf jedes System, das als Gastgeber fungiert. Als Server werden hingegen spezifische Systeme bezeichnet, die bestimmte Funktionen innerhalb eines Netzwerks erfüllen. Ein Server ist somit eine Hardware oder Software, die anderen Geräten einen Dienst – beispielsweise Anwendungen, Datenbanken oder Websites – zur Verfügung stellt. Er verarbeitet die Anfragen von Clients und stellt die erforderlichen Daten bereit.
Die beiden Konzepte unterscheiden sich damit in einigen wesentlichen Punkten:
Ein Host…
- führt Serverprogramme und -dienste aus.
- stellt ein physisches Gerät, beispielsweise ein Computer, dar.
- ist in der Lage, mehrere Nutzer und Geräte zu bedienen.
Ein Server…
- bezeichnet ein Software-Programm oder ein physisches Gerät.
- ist auf einem Host installiert.
- kann ausschließlich Clients bedienen.
Kurz gesagt: Der Server ist die technische Einheit, welche die Dienste bereitstellt – der Host ist hingegen der Ort oder der Anbieter, der die erforderliche Infrastruktur und Netzwerkanbindung für den Betrieb des Servers zur Verfügung stellt. Sowohl Host als auch Server benötigen ein Netzwerk, um effektiv und effizient arbeiten zu können.
Wichtig ist hier auch die Abgrenzung zum Hosting: Es bezeichnet den Betrieb eines Servers, der Speicherplatz, Ressourcen und Dienstleistungen bereitstellt. Der Hosting-Anbieter übernimmt dabei die Verantwortung für die Verwaltung des Servers, die Netzwerkanbindung sowie die Sicherheit und die Wartung.
Die wichtigsten Host-Typen im Überblick
In der Praxis können sich die Definitionen eines Hosts geringfügig voneinander unterscheiden. Abhängig ist dies auch vom jeweiligen Host-Typ, weshalb die geläufigsten Varianten im Folgenden genauer vorgestellt werden:
- Virtueller Host: Beim “Virtual Hosting” werden mehrere Serverumgebungen gleichzeitig auf einer Hardware betrieben. Virtual Hosting spart Ressourcen und Kosten, da verschiedene Dienste oder Websites isoliert voneinander auf einer gemeinsamen Infrastruktur gehostet werden können. Das funktioniert durch die Verwendung von Virtualisierungstechnologien, die es ermöglichen, mehrere virtuelle Umgebungen auf einem physischen Server einzurichten. Jeder virtuelle Host hat dabei seine eigene Konfiguration, Ressourcen und Betriebssystemumgebung – so können mehrere Kunden oder Anwendungen ihre eigene, isolierte Serverumgebung haben, ohne dass sie einen physischen Server besitzen müssen.
- Cloud-Host: Das Cloud-Hosting bezieht sich auf die Verbindung mehrerer Server zu einem Netzwerk, das Kunden als Service zur Verfügung steht. Diese Art des Hostings ermöglicht es, die bereitgestellte Leistung flexibel an die Bedürfnisse des Nutzers anzupassen, indem Ressourcen bei Bedarf skaliert werden können.
- Web-Host: Im Webhosting werden Speicherplatz und Infrastruktur auf einem Webserver bereitgestellt, um eine Website im Internet zu veröffentlichen. Dazu gehören neben dem Speicherplatz für die Website-Dateien auch die Bereitstellung der Bandbreite für den Datenverkehr sowie die Verwaltung der Servereinstellungen. Je nach Anforderungen und Budget gibt es verschiedene Arten von Webhosting-Diensten, unter anderem Shared Hosting, VPS Hosting oder dediziertes Hosting.
- Mainframe-Host: Ein sogenannter Mainframe-Host ist ein leistungsstarker Großrechner, der vor allem bei der Verarbeitung großer Datenmengen eingesetzt wird und eine höhere Rechenleistung und Speicherkapazität als herkömmliche PCs oder Server bietet. Aufgrund seiner Zuverlässigkeit und seiner Skalierbarkeit wird der Mainframe-Host häufig in unternehmenskritischen Anwendungen verwendet, bei welchen hohe Leistung und Ausfallsicherheit vonnöten sind.
Fazit
Hosts sind zentrale Bestandteile der Internetinfrastruktur und spielen eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Inhalten und Diensten im World Wide Web. Sie ermöglichen es, Websites, Anwendungen, E-Mails und weitere Online-Ressourcen für Nutzer auf der ganzen Welt zugänglich zu machen und stellen damit die Grundlage für die Vernetzung und Interaktion von Millionen Internet-Usern weltweit dar.
FAQ
Als Host wird ein Computer oder Rechner inklusive Betriebssystem bezeichnet, der als Teil eines Netzwerks anderen Netzwerkstationen Dienste oder Ressourcen zur Verfügung stellt. Ein Host kann dabei sowohl physisch als auch virtuell sein und verschiedene Funktionen erfüllen, so das Bereitstellen von Websites, das Speichern und Verarbeiten von Daten sowie das Ausführen von Anwendungen.
Ein Router ist ein Netzwerkgerät, das den Datenverkehr zwischen verschiedenen Netzwerken – zum Beispiel einem Heimnetzwerk und dem Internet – ermöglicht. Ein Host ist hingegen ein Computer oder eine Netzwerkstation, der Teil dieses Netzwerks ist und Ressourcen anderen Netzwerkstationen zur Verfügung stellt.
Kurz gesagt: Während der Router primär die Funktion des Netzwerkmanagements übernimmt, ist der Host für das Bereitstellen von Diensten verantwortlich.
Ein Host führt Dienstleistungen für andere Systeme aus und ist im Normalfall kontinuierlich in Betrieb. Er bedient sowohl Clients als auch Server und stellt diesen Ressourcen, Anwendungen und Dienste bereit. Als Server bezeichnet man hingegen einen spezifischen Typ eines Hosts, der bestimmte Dienste zur Verfügung stellt – beispielsweise Dateiserver, Webserver oder Datenbankserver. Der Begriff Host ist damit allgemeiner und kann auf jedes System angewendet werden, das als Gastgeber fungiert. Ein Server bezieht sich hingegen spezifisch auf ein System, das bestimmte Funktionen innerhalb eines Netzwerks erfüllt.