Ruby repräsentiert eine objektorientierte Programmiersprache, die 1995 erschien und sei 2000 auch eine englische Dokumentation entspricht. Entsprechend des sogenannten Duck Typings der Programmierung stehen die Methoden eines Objekts im Vordergrund. Im Vergleich zu anderen Programmiersprachen spielt die Klasse des Objekts bei Ruby hingegen eher eine untergeordnete Rolle.

Rubys erste Schritte in der Welt der Informatik

Die Programmiersprache Ruby erschien 1995. Der studierte Informatiker Yukihiro Matsumoto entwickelte sie von 1993 an. Ruby ist unabhängig von Betriebssystem (plattformunabhängig), existierte ursprünglich jedoch ausschließlich in japanischer Sprache.

In Japan fand die Programmiersprache großen Anklang und setzte sich gegen zahlreiche Konkurrenten durch. Im Laufe der Zeit entstanden Implementierungen wie JRuby, Rubinius und CRuby (YARV), von denen CRuby insgesamt am häufigsten ist – doch in Europa breitete sich ihre Nutzung aufgrund der sprachlichen Barriere zunächst nicht aus. Erst fünf Jahre nach dem Erscheinen von Ruby fanden sich auch außerhalb Japans interessierte Nutzer, da eine Dokumentation der Programmiersprache in Englisch hinzu kam. Von dieser ausgehend etablierten sich weitere Anleitungen und Nachschlagewerke für Ruby.

Obwohl Ruby mit dem Anliegen entwickelt worden war, intuitiv anwendbar zu sein, war diese zusätzliche Literatur notwendig. Wenn Sie sich näher mit Ruby beschäftigen wollen, sind entsprechende Publikationen sehr hilfreich. Darüber hinaus finden Sie inzwischen zahlreiche Tutorials im Internet, die Schritt für Schritt den Umgang mit der Programmiersprache erläutern.

Yukihiro Matsumoto gab als Motivation für die Entwicklung einer eigenen Programmiersprache an, er sei mit den bis dahin bestehenden Möglichkeiten, die ihm zur Auswahl standen, nicht zufrieden gewesen. Dementsprechend ließ er sich während der zweijährigen Entwicklungsphase von Ruby vor allem von seinen eigenen Vorstellungen und Interessen im Bereich der Informatik leiten. Ruby geht weitestgehend objektorientiert vor, doch die Programmiersprache bindet auch weitere Möglichkeiten ein.

Der Name “Ruby” ist eine Anlehnung an eine andere Programmiersprache, die ebenfalls nach einem kostbaren Kleinod benannt ist: Perl. Doch auch JavaScript, Python und andere bekannte Programmiersprachen beeinflussten Yukihiro Matsumoto in seinem Schaffen.

Begriffe

Das Ruby-Paketsystem heißt RubyGems und verwaltet die verschiedenen Programme.

Damit Sie mit Ruby arbeiten können, benötigen Sie eine entsprechende Arbeitsumgebung. Die Umgebung bietet der Kommandozeileninterpreter (CLI), der auf eine jeweilige Programmiersprache abgestimmt ist. Zusammen mit dem Interpreter für Ruby erhalten Sie Interactive Ruby, kurz irb. Der Sinn von irb besteht darin, Ihnen eine Möglichkeit zu bieten, das geschriebene Programm zu testen. Sie verwenden es mithilfe des Befehls “irb(main)”.

RDoc ist ein Werkzeug, das der Softwaredokumentation dient. Einer seiner wichtigsten Aufgaben besteht darin, den Quelltext des Programms zu beschreiben. Im Zusammenhang mit RDoc ist auch Ruby Index (ri) zu nennen: Das Tool unterstützt Sie dabei, die Datenbank zu durchsuchen, welche RDoc erstellt.

Sowohl auf RubyGems (“gem”) als auch auf Ruby Index (“ri”) greifen Sie mit entsprechenden Befehlen über die Kommandozeile zu.

Syntax von Ruby: Einige Beispiele

In Ruby ist die Verwendung von Blöcken möglich. Diese können zum Beispiel For-Schleifen ersetzen. Einen solchen Block können Sie auch mehrmals aufrufen. Das Programm wiederholt den Abschnitt bzw. den Block dann so oft, wie sie angegeben haben – beispielsweise fünfmal beim Element “5.times”. Dabei steht zwischen zwei geschweiften Klammern, welche Operation das Programm ausführen soll.

Wie in anderen Programmiersprachen, so ist auch in Ruby eine Deklaration der Prozeduren notwendig. Diese steht in der Regel zu Beginn des Programms. Um die Deklaration einzuleiten, nutzen Sie den bekannten Befehl “def”; um sie abzuschließen, setzen Sie ein “end”.

Ruby folgt dabei dem Prinzip des Duck Typings, das auf einem Sprichwort von James Whitcomb Riley beruht: “Wenn ich einen Vogel sehe, der wie eine Ente läuft, wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt, nenne ich diesen Vogel eine Ente.” Duck Typing soll die Programmierung flexibler gestalten. Im Deutschen ist dieses Konzept auch als Ententest bekannt. Das Vorgehen ist nicht auf Ruby beschränkt, sondern finden zum Beispiel auch in PHP und Python Anwendung.

Das Ende eines Befehls können Sie in Ruby durch ein Semikolon markieren – oder Sie schreiben einfach einen Zeilenumbruch (ohne Semikolon).