Welche Arten von Webhosting gibt es?

Bevor eine Webseite für andere erreichbar ist, muss sie ihren Weg ins Internet finden – und das gelingt über einen Webhoster. Allerdings bietet der Markt viele unterschiedliche Hostinglösungen an, die für verschiedene Einsatzzwecke geschaffen sind. Wir geben dir einen Überblick über die heute wichtigsten Hostingmöglichkeiten.

In Kurzform: Was ist Webhosting?

Webhosting ist die Bereitstellung von Ressourcen, um eine Webseite im Internet auffindbar zu machen. Jene Ressourcen bestehen etwa aus:

– Hardware in Form von CPU, RAM, Festplattenkapazität und ähnliche, damit die Webseite auf dem Server ausgeführt und ausgeliefert werden kann.

– Software in Form von Anwendungen, die für die Darstellung der Webseite notwendig – wie vielleicht eine Datenbank, um Informationen zu speichern.

– Eine Internetanbindung, die möglichst stabil ist und Interessenten die Webseite auch zu Stoßzeiten ohne Verzögerung liefern kann.

Die Daten, aus denen die Webseite besteht, müssen daher zwangsläufig auf einen Server übertragen werden, der über das offene Internet erreichbar ist. Das Internet an sich ist “nur” ein gigantisches Netzwerk, über das du mit der Eingabe von URLs die verschiedenen angeschlossenen Server erreichst. Öffnest du also in einem Browser https://www.ihrefirma.de/index.html, wird die Datei index.html auf dem Server aufgerufen, der sich hinter der URL ihrefirma.de versteckt.

Damit das überhaupt funktioniert, muss die erwähnte Datei auf diesem Server auffindbar sein – und dafür ist das Webhosting verantwortlich. Je nach Anspruch kommen dafür unterschiedliche Methoden in Frage. Die wichtigsten Lösungen, die für dich interessant sind, schauen wir uns jetzt an.

Webhosting: Überblick über die verschiedenen Hostingvarianten

Shared Hosting: der Klassiker beim Webspace
Beim Shared Hosting lädst du deine Daten beim Hostinganbieter hoch, nachdem du dich dort angemeldet hast. Die Webseite landet dann auf einem Serversystem, das viele Webseiten gleichzeitig verwaltet, weshalb diese Methode auch Shared Hosting (geteiltes Hosting) heißt. Indem du dich über dein Kundenkonto einloggst, kannst du dann Einstellungen an deiner Webseite verwalten und/oder Daten hochladen oder entfernen.

Ein großer Vorteil beim Shared Hosting sind die geringen Kosten: Da du dir die Hardware mit anderen Personen teilst, fallen normalerweise nicht mehr als einige Euros pro Monat an. Manche Anbieter liefern dir auch kostenlosen Webspace innerhalb eines gewissen Rahmens.

Wer wenig zahlt, muss allerdings mit Einschränkungen leben:

1. Die Geschwindigkeit kann ohne nachvollziehbaren Grund einbrechen. Ist eine andere Webseite auf deinem Server gerade sehr gefragt, wird dies durch die geteilte Hardware auch deine Webseite mit in den Abgrund ziehen. Flexibilität lässt außerdem zu wünschen übrig, da Updates immer alle Webseiten gleichzeitig betreffen, was vorher geprüft werden muss.

2. Geteilte IP-Adressen können sich in einigen Fällen negativ auf die Suchmaschinenoptimierung auswirken – etwa, wenn eine andere Webseite in deinem Hostingbereich unseriöse Angebote verteilt.

Mit anderen Worten: Shared Hosting ist günstig und für Einsteiger wie geschaffen, aber es bringt teilweise große Nachteile mit sich.

Dedicated Server Webhosting

Indem du einen Dedicated Server mietest, entscheidest du dich für das Luxusmodell. Du erhältst beim Anbieter einen komplett eigenen Server mit eigener IP und Hardware, auf der das Webhosting nur für deine eigene Webseite zugelassen wird. Du bekommst vollen Zugriff auf alles und übernimmst die komplette Kontrolle über Sicherheit, Wartung, Pflege, Software und so weiter. Dies bringt natürlich einigen Aufwand mit sich und erfordert Fachwissen, was die größte Hürde bei der Miete eines Dedicated Servers ist.

Eine Unterabteilung des Dedicated Server ist der Managed Server. Im Prinzip liefert dieser die gleichen Leistungen wie der Dedicated Server, also eigene Hard- und Software, eigene IP-Adressen und die volle Freiheit beim Upload der Daten. Die angesprochenen Aufgaben aus den Bereichen Wartung, Pflege und Softwareupdates werden jedoch vom Anbieter übernommen. Somit ist der Managed Server eine Art Hybrid zwischen dem Shared Webhosting und der dedizierten Lösung.

Was genau für dich in Frage kommt, hängt von deinen Fähigkeiten ab. Traust du dir das Management eines eigenen Servers zu, spricht nichts gegen einen Dedicated Server. Je nach Modell stellt dieser gewaltige Ressourcen bereit, um auch hohem Nutzerandrang standzuhalten. Möchtest du dich eher auf die Inhalte an sich konzentrieren und die technischen Details anderen überlassen, ist der Managed Server besser geeignet. Zu beachten ist, dass der Managed Server meist deutlich teurer ist – denn die Verwaltung wird manuell gemacht, und Mitarbeiter möchten nun mal bezahlt werden.

Virtual Dedicated Server: Ein Server ohne eigene Hardware
Eine etwas abgeschwächte Form des Dedicated Server ist der Virtual Dedicated Server.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich nicht direkt um einen eigenen Server, sondern nur um einen virtuellen Server. In der Praxis heißt das: Auf einem Dedicated Server laufen mehrere virtuelle Server – nehmen wir an, es sind vier Stück. Davon mietest du dir einen Server, drei andere Server bekommen andere Personen.

Anders als beim Shared Webhosting steht hier also schon im Voraus fest, wie viele Personen auf diesen Server zugreifen werden und wie hoch die Last ungefähr sein wird. Aufgrund dieser Tatsache werden bestimmte Leistungen garantiert. Anders als beim Shared Webhosting ist es also egal, ob gerade eine andere Webseite, die streng genommen auf deinem Server liegt, besonders gefragt ist. Die Leistung wird trotzdem hoch bleiben.

Weiterhin führen Techniken wie Load Balancing dazu, dass die Ressourcen innerhalb des Dedicated Servers recht frei auf die virtuellen Server verteilt werden können. Benötigst du gerade die dreifache Leistung, aber die anderen Webseiten liegen brach, werden einfach Ressourcen von dort genommen und dir zur Verfügung gestellt (oder andersrum).

Ganz so gut wie ein komplett eigener Dedicated Server ist die virtuelle Lösung somit nicht, aber sie kommt nah dran. Durch die geteilten Ressourcen kostet diese Webhosting-Lösung außerdem weniger. Für die allermeisten Privatanwender sollte ein virtueller Server somit komplett ausreichen.

Es gibt verschiedene Bezeichnungen für virtuelle Server zum Beispiel wie hier beschrieben ein VDS bei dem die Ressourcen garantiert zur Verfügung stehen, also RAM, CPU und SSD Speicher nicht mit anderen geteilt werden. Oftmals wird hier vmware als Virtualisierungslösung verwendet. Dann gibt es noch VPS (Virtual Private Server) bei dem meist zumindest der RAM garantiert wird. Aber alle anderen Ressourcen werden mit anderen VPS auf dem Hostsystem geteilt. Gängig ist hier KVM als Virtualisierungslösung. Dann gibt es noch Virtuelle Server auf Containerbasis wie es Massenhoster verwenden. Hier erhält der virtuelle Server keinen eigenen Kernel, weil einfach alles mit anderen Kunden geteilt wird. Virtuozzo bzw. openvz wird in solchen Fällen verwendet. Ein VDS ist also immer vorzuziehen.

Cloud Hosting: zeitabhängige Berechnung mit flexiblen Ressourcen

Eine noch recht frische Variante auf dem Markt ist das Cloud Hosting. Du bezahlst hier nicht zwingend einen Fixpreis pro Monat; stattdessen kommen lastbasierte Abrechnungsmodelle zum Einsatz, wie sie auch beim Cloud Computing üblich sind. Dort bezahlst du beispielsweise für eine benötigte hohe Rechenleistung einmalig einen hohen Preis, aber danach wieder fast nichts.

Beim Cloud Hosting wird das abgerechnet, was von deiner Webseite tatsächlich an Ressourcen verlangt wird. Der Preis ergibt sich also beispielsweise aus benötigter CPU-Leistung oder Festplattenauslastung und dem Traffic, der täglich anfällt. Ist gerade Ruhe auf deiner Webseite, sind die Kosten also sehr niedrig. Wird die Webseite stark nachgefragt, gehen auch die Preise nach oben.

Die Vorteile sind unter anderem:

1. Du genießt jede Menge finanzielle Flexibilität. Wenn du durch steigende Interaktion mit deiner Webseite mehr bezahlen musst, kann dir das relativ egal sein, da du durch Werbeeinnahmen und/oder Verkäufe diese Kosten wieder decken kannst. Am Ende bezahlst du also nur den reellen Bedarf und nicht für ein Webhosting, das vielleicht völlig überdimensioniert ist.

2. Die benötigte Rechenkapazität und Trafficleistung kann jederzeit durch den Anbieter fließend angepasst werden. Die Ausfallsicherheit ist somit extrem hoch: Cloud Hosting gehört zu den besten Lösungen, falls du so gut wie 100 % Verfügbarkeit für deine Webseite suchst.

Die Flexibilität ist somit die große Stärke des Cloud Hosting (und einer der Gründe, warum andere Lösungen wahrscheinlich über kurz oder lang aussterben werden – zumindest für Privatpersonen und kleine Unternehmen). Aber ein großer Nachteil ist der hohe Preis. In der Regel schaltet man seinen Server ja nicht nachts ab um Geld zu sparen, sondern lässt ihn durchlaufen. Cloud Computing Server die nach Zeit berechnet werden kosten in etwa das 4 fache von einem virtuellen Server. Im Grunde wird es auch genauso vom Anbieter verwaltet, nur dass man hier einzelne Ressourcen nach Bedarf flexibel einstellen kann. Als Software wird im Hintergrund gerne vmware oder KVM verwendet, sofern man nicht zu den großen US Anbietern geht. Die haben ihre eigene Software.

Colocation-Lösungen: Nischenlösung für Unternehmen
Diese Variante kommt für Privatpersonen selten in Betracht: Ein Webhosting-Anbieter stellt dabei in dessen eigenen Räumen Platz zur Verfügung, wo du anschließend deine eigenen Server unterbringen kannst. Konfiguration und Wartung übernehmen die Mitarbeiter des Hostinganbieters, die Hardware gehört aber immer dir (und kann jederzeit abgeholt werden).

Diese Lösung betrifft praktisch ausschließlich Unternehmen, die aus Sicherheitsgründen oder aufgrund finanzieller Erwägungen gerne eigene Hardware verwenden möchten. Gleichzeitig haben sie im eigenen Betrieb aber weder das Know-how noch den Platz, um die gewünschten Server unterzubringen. Colocation-Hosting bietet die Möglichkeit, eigene Hardware mit professioneller Wartung durch Dritte zu verbinden.

Der Nachteil sind die hohen Kosten: Du musst nicht nur die Hardware bezahlen, sondern auch die Administration. Außerdem kostet die Miete vor Ort natürlich ebenfalls Geld. Webhosting via Colocation solltest du daher nur in Anspruch nehmen, wenn du genau weißt, was du tust und die Vorteile nach intensiven Überlegungen trotzdem die hohen Kosten aufwiegen.

Colocation ist immer dann ein Thema wenn eine Firma eine Private Cloud benötigt, also die Datenhoheit über ihre Unternehmensdaten benötigt. Dann werden Router, Firewalls, Switches, Server und Storage angeschafft und in ein Rechenzentrum gestellt. Dieses liefert Strom, Klimatisierung und Brandschutz auf einem Hochsicherheitsgelände mit 24×7 Personal.

Fazit: Was ist die beste Webhosting-Lösung?

Am besten beraten bist du mit einem Virtuellen Server oder Cloudserver, die günstigste Lösung ist das Shared-Hosting-Modell. Für die meisten Personen liegt die Antwort auf die Frage nach der besten Webhosting-Methode irgendwo dazwischen. Wir raten dir dazu, zu überlegen, was du genau brauchst und was dir wichtig ist. Vergleiche dann deine Ansprüche mit den von uns erwähnten Punkten. Ein letzter Tipp: Entscheide dich im Zweifelsfall lieber für eine etwas überdimensionierte als unterdimensionierte Lösung, um Lastspitzen abzufangen.