Wenn der DNS-Server nicht antwortet, stellt das meist ein Problem dar. Da es jedoch immer mal vorkommen kann, sollten Sie wissen, was dann zu tun ist. In diesem Beitrag erfahren Sie nicht nur, was ein DNS-Server ist und wie er funktioniert, sondern erhalten auch wertvolle Tipps, um im Falle einer ausbleibenden Antwort Lösungen zu finden.
Um besser verstehen zu können, warum ein Problem auftritt, gehen wir zudem auf typische Ursachen für DNS-Störungen ein. So sind Sie im Ernstfall gut vorbereitet.
Wozu dient ein DNS-Server?
Zunächst stellt sich Ihnen vielleicht die Frage: Was ist ein DNS-Server überhaupt? Der DNS-Server stellt eine spezielle Server-Software dar. Diese greift auf eine DNS-Datenbank zu und kann so Anfragen zum Domain Name System beantworten. Deswegen werden DNS-Server auch als Nameserver bezeichnet. Im Normalfall werden DNS-Server auf dedizierten Hosts untergebracht. Deswegen nennt man auch Rechner mit entsprechenden Programmen DNS-Server.
Jeder Server und jede Seite im Internet kann über eine bestimmte IP erreicht werden. Diese kennt man als Nutzer in der Regel nicht, sondern stattdessen ausschließlich die URL. Das bedeutet: Gibt man zum Beispiel www.beispielurl.de in die Adressleiste eines Browsers ein, wird die URL automatisch an einen DNS-Server weitergeleitet. Dieser leitet den Nutzer wiederum an die IP-Adresse, die der URL zugehörig ist, weiter.
Sollte der Nameserver keine passende Zuordnung finden können, landet die Anfrage bei einem anderen DNS-Server. Tritt der Fall ein, dass bei den vorherigen Nameservern keine Treffer erzielt werden konnten, ist der Root Nameserver die letzte Möglichkeit einer Zuordnung. Verwaltet wird er von ICANN.
Was tun, wenn der DNS-Server nicht antwortet?
Ist der DNS-Server nicht dazu in der Lage, den Namensauflösungsprozess wie vorgesehen abzuschließen, sollte eine Meldung erscheinen, die Ihnen mitteilt, dass der DNS-Server nicht antwortet. Übersetzen können Sie das damit, dass Ihr Browser keine Verbindung mit dem Internet herstellen kann.
Im Regelfall entstehen DNS-Fehler durch Probleme auf der Benutzerseite. Mögliche Gründe dafür können sein:
- Netzwerk- oder Internetverbindung
- fehlerhaft konfigurierte DNS-Einstellungen
- veralteter Browser
- temporärer Serverausfall, sodass DNS nicht verfügbar gemacht wird
Deswegen ist es auch möglich, dass das Problem allein durch Wechseln des Browsers behoben werden kann. Alternativ können Sie bestimmte Verbindungen deaktivieren, den DNS-Cache leeren oder sogar einen DNS-Server-Wechsel durchführen lassen, wenn notwendig.
Wo finde ich meinen primären DNS-Server?
Um bestimmte Einstellungen am Netzwerk vornehmen zu können, ist es wichtig, dass Sie den primären DNS-Server ermitteln können. Wir zeigen Ihnen, wie Sie dabei vorgehen müssen:
- Gehen Sie in die Systemsteuerung. Dort finden Sie unter der Kategorie “Netzwerk und Internet” das “Netzwerk- und Freigabecenter”.
- Klicken Sie den blauen Link auf der rechten Seite an. Dieser enthält den Namen des Netzwerks, mit dem Sie im Moment verbunden sind.
- Klicken Sie nun auf den Button “Details”. Daraufhin öffnet sich ein kleines Fenster, welches zahlreiche Informationen enthält.
- Ihren primären DNS-Server finden Sie in der mit “IPv4-DNS-Server” bezeichneten Zeile.
Sollten Sie bereits über Vorkenntnisse in dem Bereich verfügen, können Sie auch den Befehl “ipconfig” nutzen und den Server auf diese Weise in der Eingabeaufforderung ermitteln. Dazu später mehr.
Wie kann ich den DNS-Server wieder aktivieren?
Ihr DNS-Server antwortet nicht? Entscheidend ist, dass Sie wissen, was nun zu tun ist. Deswegen stellen wir Ihnen hier einige praktische Lösungsvorschläge zur Verfügung, mit denen Sie das Problem schnellstmöglich beheben können. Die aufgeführten Methoden wurden entwickelt, um gemeinsame Ursachen anzugehen:
- Netzwerkdiagnose in Ihrem System: Abgesehen von der erweiterten Fehlerbehebung, besteht die Möglichkeit, eine Netzwerkdiagnose in Ihrem System durchzuführen. Große Betriebssysteme enthalten in der Regel Tools, mit denen die Verbindung getestet werden und das Problem besser lokalisiert werden kann.
- mit anderem Webbrowser versuchen: Besuchen Sie die Webseite, indem Sie einen anderen Browser nutzen. Sollte der Fehler bei diesem nicht auftreten, deutet das darauf hin, dass Probleme mit Ihrem aktuell genutzten Browser bestehen. Diese können beispielsweise durch beschädigte Installationen, abgelaufene zwischengespeicherte Dateien und andere Ursachen auftreten.
- anderes Gerät zur Suche nutzen: Hin und wieder sorgen auch unbestimmte Probleme mit Geräten dafür, dass eine ordnungsgemäße DNS-Auflösung nicht möglich ist und Fehler wie “DNS-Server reagiert nicht” hervorgerufen werden. Um herauszufinden, ob das der Fall ist, sollten Sie die problematische Website zunächst auf einem anderen Gerät öffnen. Verwenden Sie zum Beispiel einen Computer, können Sie die Website eventuell mithilfe Ihres Smartphones abrufen. Wird der Fehler dann nicht angezeigt, ist davon auszugehen, dass Ihr Computer in seiner Funktion eingeschränkt ist.
- Computer im abgesicherten Modus neu starten: Bestehen bestimmte Probleme mit dem Betriebssystem (OS), kann das ebenfalls verschiedene DNS-Serverfehler auslösen. Oft werden diese durch Software verursacht, die von Drittanbietern stammt und die Standard-DNS-Auflösung stören kann. Um herauszufinden, ob Ihre Add-on-Anwendungen Konflikte mit Ihrem Betriebssystem verursachen, sollten Sie den Computer im abgesicherten Modus neu starten. Dabei handelt es sich um eine abgespeckte Version des jeweiligen Betriebssystems, in der ausschließlich die Kernfunktionen geladen und Drittanbieter ausgeschlossen werden.
- Router oder Modem neu starten: Bestehen Probleme mit dem Internet-Router, kann dadurch auch der Fehler “DNS-Server reagiert nicht” ausgelöst werden. Beispielsweise wird durch Router auch Cache gespeichert, der mit der Zeit an Gültigkeit verliert. Viele dieser Probleme kann man mit einem Neustart des Routers oder Modems beheben. Warten Sie nach dem Drücken der Ein-/Aus-Taste, um so sicherzugehen, dass eine vollständige Zurücksetzung Ihres Geräts erfolgte. Nach dem erneuten Einschalten könnte die Website wieder aufrufbar sein.
- vorläufige Deaktivierung von Antivirus und Firewall: Ohne Zweifel benötigen Sie Antivirus- und Firewall-Software, um sich beim Surfen vor verschiedenen Bedrohungen (Malware und Viren) zu schützen. Ein Nachteil kann jedoch sein, dass dadurch manchmal der Internetzugang eingeschränkt wird. Auch dieses Problem verbirgt sich hin und wieder hinter der Meldung “DNS-Server antwortet nicht”. Um es als Ursache auszuschließen, sollten Sie Ihre Antivirus-Software oder Firewall zeitweise deaktivieren und dann versuchen, die gewünschte Website erneut aufzurufen. Lädt diese nun korrekt, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass Ihre Sicherheitssoftware die Verbindung einschränkt.
- andere Verbindungen deaktivieren: Mitunter kann es ein Problem darstellen, wenn man auf mehreren Netzwerkverbindungen registriert ist. So könnte Sie beispielsweise das Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen Netzwerken am Aufbau einer stabilen Verbindung hindern. Möglicherweise können die einzelnen Netzwerke sogar miteinander in Konflikt stehen. Dadurch ausgelöst werden beispielsweise Netzwerkprobleme, die Störungen Ihrer DNS-Konfiguration auslösen. Lösen Sie dieses Problem, indem Sie ausschließlich primäre Netzwerkverbindungen beibehalten, während Sie sekundäre entfernen.
- DNS-Serveradresse ändern: Es ist wichtig, dass Ihr Betriebssystem Verbindungen zu funktionierenden DNS-Servern herstellen kann, weil nur so die IP-Adressen korrekt abgerufen werden können. Bei einem Ausfall des DNS-Servers sind Sie mit falschen DNS-Serveradressen verbunden. Sollte hingegen gar kein DNS-Server zugewiesen sein, ist es Ihrem Computer nicht möglich, einen automatischen Bezug der IP-Adresse herzustellen, wenn ein Domainname in Ihrem Browser eingegeben wird. Die Folge sind dann meist DNS-Fehler. Um den DNS-Dienst wieder aufzunehmen, sollten Sie eine Änderung des Standard-DNS-Servers mit alternativen DNS-Servern vornehmen.
- DNS-Cache leeren: Hin und wieder kommt es vor, dass der DNS-Cache des Betriebssystems abgelaufen oder beschädigt ist. Passiert das, kann sich der Computer womöglich nicht mit der richtigen IP-Adresse der von Ihnen aufgerufenen Website verbinden, wodurch es zur Fehlermeldung “DNS-Server antwortet nicht” kommt. Als beste Lösung empfehlen wir Ihnen, den DNS-Cache Ihres Betriebssystems komplett zu leeren.
- Netzwerkadaptertreiber aktualisieren: Auch durch Fehler der Hardware oder des Netzwerks kann eine DNS-Fehlermeldung ausgelöst werden. Im Falle von Problemen mit dem Netzwerk, ist es notwendig, dass Sie sich zur Lösung auf Ihren ISP verlassen. Aktualisieren Sie zudem Ihren Netzwerkadaptertreiber, sodass er mit der neuesten stabilen Version läuft. Treiberfehler treten oft unter Windows auf.
Wie leere ich den DNS-Cache?
Sie möchten Ihren DNS-Cache leeren? Weil es unter Windows keinen Button dafür gibt, ist es notwendig, den Befehl manuell einzugeben. Drücken Sie dazu die Windowstaste und gleichzeitig R, damit sich das Befehlsfenster öffnet.
Geben Sie dann den Befehl “cmd” ein und bestätigen ihn anschließend mit “OK”. Im nachfolgenden Fenster schreiben Sie in die Befehlszeile “ipconfig/flushdns” und bestätigen die Anweisung anschließend mittels Enter.
Nun sollten Sie die Rückmeldung “Der DNS-Auflösungscache wurde geleert” erhalten und im Zwischenspeicher befinden sich keine Einträge mehr. Rufen Sie anschließend eine Website auf, bezieht Windows die notwendigen Daten beim ersten Zugriff wieder vom Provider, beziehungsweise aus Ihrem eingestellten DNS.
Was sind typische Ursachen für DNS-Störungen?
Ein langsames Internet oder WLAN hat nicht immer etwas mit Ihren Geräten zu tun. Sollten Sie feststellen, dass das Surfen nicht wie sonst funktioniert, raten wir Ihnen, sich als erstes telefonisch bei Ihrem Internetanbieter zu informieren. Dieser kann Ihnen Auskunft darüber geben, ob gerade eine Störung in Ihrer Region besteht.
Ist das der Fall, muss er sich um die schnelle Behebung des Problems kümmern. Liegt hingegen keine Störung vor, sollten Sie Ihre Geräte, wie beispielsweise den Router, überprüfen. Für DNS-Störungen kann es aber noch einige weitere Ursachen geben, die wir im folgenden Abschnitt genauer erläutern werden.
Schwacher WLAN-Empfang
Manche Maßnahmen, wie beispielsweise die Umgestaltung eines Büros, können dazu führen, dass die Wi-Fi-Signalstärke an bestimmten Stellen im Raum kaum noch ausreichend ist. Prüfen Sie in diesem Fall, ob beispielsweise ein großer Gegenstand aus Metall, wie ein Aktenschrank, zur Blockierung des WLAN-Signals beiträgt.
Im Haushalt sind oft Geräte, wie schnurlose Telefone und Mikrowellenherde oder Bluetooth dafür verantwortlich, dass die WLAN-Signale gestört werden. Hier kann es helfen, ein Tool zum Testen des WLANs zu nutzen und so die Ursache des Problems herauszufinden.
Langsame DNS-Lookups
Vom Domain Name System (DNS) werden allgemeine Dienst- oder Servernamen in die dazugehörigen Internetadressen aufgelöst, die eine Netzwerkanfrage routet. Handelt es sich um häufig verwendete Namen, wird dir Zuordnung vermutlich schon im DNS-Cache des Systems hinterlegt sein. So kann der Lookup-Vorgang schnell vonstattengehen. Im Falle weniger häufig genutzter Namen ist die Zuordnung womöglich noch in einem weiter entfernten Cache gespeichert (beispielsweise im Root-Server der Top-Level-Domain oder einem nationalen Root-Server).
Bevor eine Anfrage an den nächsten Server im Pfad gestellt wird, überprüft jeder DNS-Server seinen Cache. Der nächste prüft dann ebenfalls seinen Cache und wiederholt den Vorgang. Ist der Lookup sehr langsam, liegt das vermutlich an der langsamen Verbindung, die auf dem Weg besteht. Eventuell ist aber auch der Server überlastet oder schlichtweg langsam. Soll dieses Problem behoben werden, können Netzwerkadministratoren eine Neukonfiguration der lokalen Router vornehmen, damit künftig eine Umleitung an schnellere Server möglich ist.
Probleme mit IP-Adressen
Innerhalb eines Netzwerkes darf ein- und dieselbe IP-Adresse nur einmal vorkommen. Existieren hingegen doppelte IP-Adressen, ist es nicht möglich, dass beide Systeme zuverlässig auf das Netzwerk zugreifen. Für die meisten Netzwerkgeräte werden Adressen über das sogenannte Dynamic Host Configuration Protocol (kurz DHCP) vergeben. Dieses verwaltet einen Pool mit dem lokalen Netzwerk zugeordneten Adressen, aus dem es jedem System eine andere zuordnet.
Im Falle von Arbeitsplatzrechnern werden zeitlich begrenzte Adressen vergeben, die die Systeme vor Ablauf der Zeit erneut anfordern. Wird das System heruntergefahren, ohne dass vor Ablauf der Zeit eine neue angefordert wurde, verliert es diese und bekommt im Falle eines Neustarts womöglich eine abweichende zugeteilt.
DHCP-Administratoren können einigen Netzwerkgeräten (Drucker oder Webserver) eine statische IP-Adresse zuweisen, weil keine Aktualisierung der externen Systeme stattfindet, wenn sich eine Adresse ändert. Ein Problem kann dabei sein, dass Benutzer/innen manchmal private Webserver, beispielsweise zu Zwecken ihres Hobbys, einrichten und diesen eine statische Adresse zuweisen, ohne, dass der Netzwerkadministrator davon in Kenntnis gesetzt wird. In diesem Fall verwenden beide denselben DHCP-Server in einem Heim- oder Unternehmensnetzwerk.
Wir halten also fest: Stimmt die statische Adresse mit einer anderen, die per DHCP zugewiesen wird, überein, werden Störungen im Netzwerk ausgelöst.
FAQ
Sie haben weitere Fragen zum Problem “DNS-Server antwortet nicht”? Dabei handelt es sich um ein komplexes Thema, bei dem die Lösung nicht immer sofort auf der Hand liegt. In unserem übersichtlichen FAQ-Bereich erhalten Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen. Lesen Sie hier zum Beispiel, ob die FRITZ!Box über einen DNS-Server verfügt und wo Sie bei Android DNS finden können. Zunächst starten wir jedoch mit einer allgemeineren Frage.
Die Abkürzung steht für Domain Name System Server, wobei es sich um ein Übersetzungssystem handelt, bei dem Ihre Eingaben in die Adresszeile des Browsers in IP-Adressen umgewandelt werden.
Ja. Diesen finden Sie, indem Sie in der Benutzeroberfläche auf “Internet” und anschließend im Menü auf “Zugangsdaten” klicken. Wählen Sie zuletzt die Registerkarte “DNS-Server” aus.
Um DNS auf Ihrem Mobiltelefon zu aktivieren oder zu deaktivieren, müssen Sie in folgenden Schritten vorgehen: Öffnen Sie zuerst die Einstellungen auf dem Gerät. Tippen Sie anschließend auf Netzwerk & Internet. Wählen Sie “Privates DNS” aus. Hierbei haben Sie die Möglichkeit, sich zwischen “Aus”, “Automatisch” und “Hostname des privaten DNS-Anbieters” zu entscheiden. Tippen Sie auf Speichern, damit alle Einstellungen wie gewünscht umgesetzt werden.
Wenn Ihr Server nicht gefunden werden kann, überprüfen Sie als Erstes Ihre Internetverbindung. Sollte unten rechts in der Taskleiste ein Ausrufezeichen über dem LAN- oder WLAN-Signal erscheinen, zeigt das Probleme mit der Verbindung an. Sie sollten dann versuchen, Ihren Router neu zu starten.
Fazit:
Es kann immer mal vorkommen, dass bei Ihrem Computer oder einem anderen Gerät die Meldung “DNS-Server antwortet nicht” erscheint. Doch auch, wenn Sie im ersten Moment vielleicht unsicher sind, gibt es mit Sicherheit eine logische Erklärung dafür.
Deswegen sollten Sie sich im ersten Schritt immer die möglichen Gründe für das Problem vergegenwärtigen und anschließend eine Überprüfung dieser durchführen. Sollten Sie die Fehlermeldung “DNS-Server antwortet nicht” auch weiterhin erhalten, können Sie sich jederzeit an unsere Experten wenden.