Was ist ein ISP
ISP steht für Internet Service Provider und bezeichnet einen Internetdienstleister oder Internetdienstanbieter. Umgangssprachlich werden sie oft auch nur als Internetprovider oder Internetanbieter bezeichnet. Im deutschsprachigen Raum wird häufig auch nur das Wort Provider verwendet. Es handelt sich hier um Anbieter von technischen Leistungen, Inhalten oder Diensten, welche für den Betrieb oder die Nutzung von Diensten und Inhalten im Internet nötig sind. Dem Endkunden werden also Internetdienste und Internetzugang angeboten. Die meisten Anbieter sind kommerzielle Unternehmen. Aber es gibt auch öffentliche, gemeinnützige Anbieter, wie etwa Universitäten und Schulen. Mittlerweile gibt es so viele ISP mit unterschiedlichen Angeboten und Tarifen, dass nur schwer ein Überblick verschafft werden kann. Es wird zwischen unterschiedlichen Dienstleistungen der ISP unterschieden. Welche Dienstleistungen angeboten werden, welche Technologien zur Bereitstellung des Internets nötig sind, wie die Rechtslage ist und welche Leistungen angeboten werden erfahren Sie hier.
Die Dienstleistungen der ISP
Die Dienstleistungen der ISP sind vielfältig und unterscheiden sich voneinander. Da das Leistungsangebot so vielfältig ist, wird zwischen einem E-Mail-Anbieter, Webspace-Anbieter, Applikation Service-Anbieter, Content-Anbieter und Netzwerk-Anbieter unterschieden.
Als Content Provider werden Personen oder Unternehmen bezeichnet, welche ausgewählte Unterhaltung, Nachrichten, Verkehrsmeldungen, Videoinhalte oder Audioinhalte anbieten. Zu den Content Providern zählen zum Beispiel Magazine und Zeitungen. Häufig werden diese Dienste kostenlos angeboten. Finanziert werden sie aus der Banner-Werbung.
Als E-Mail Provider werden ISP genannt, welche E-Mail-Dienste auf ihrem Server bereitstellen. Die bekanntesten E-Mail_Provider sind Web.de, GMX und Google. Das E-Mail-Konto können die Nutzer über einen Browser oder mit einem Mail-Programm verwalten. Möglich ist optional zudem ein Schutz gegen Spam und Viren.
Als Webspace-Anbieter werden Unternehmen bezeichnet, die nicht nur einen Internetzugang bereitstellen, sondern auch Speicherplatz auf ihren Servern, häufig inklusive E-Mail-Service, bieten. Außerdem stellen Webspace Anbieter den Kunden Software zur Verfügung, mit der die Kunden ihre Webseiten gestalten und verwalten können.
Netzwerk Provider sind Unternehmen, welche nicht nur den Zugang zum Internet, sondern auch firmeneigene Intranets anbieten. Hierzu können Standleitungen angemietet werden, falls diese nötig sind. Häufig sind die Kunden des Netzwerk Providers selber ISP. Sie verkaufen das Datenvolumen und die zugesicherte Bandbreite an Endkunden weiter. In vielen Fällen ist der Netzwerk Provider auch ein Internetdienstanbieter.
Unternehmen die eine Software, gegen eine Gebühr, zur Verfügung stellen, welche auf den Servern eines Anbieters installiert ist, werden als Applikation Service Anbieter bezeichnet. Die Anbieter kümmern sich hier um die Wartung und die Aktualisierung.
Technologien zur Bereitstellung ins Internet
Um den Internetzugang bereitzustellen werden verschiedene Technologien vom ISP eingesetzt. Der Zugang erfolgt in den meisten Fällen über eine Telefonleitung mit Hilfe eines Modems und Routers. Internetzugänge werden aber auch über WLAN, Glasfaserkabel, Satellit und Fernsehkabel angeboten. Es gibt Anbieter, welche ihre Server nur mit Grünstrom betreiben. Kleine Unternehmen und private Kunden werden, in der Regel, mithilfe des Internet Protokolls, mit einer ADSL-Verbindung, über das traditionelle Telefonnetz verbunden. In den letzten Jahren werden immer mehr Endverbraucher an das Glasfaserkabel angeschlossen. Bestehen größere Anforderungen an die Geschwindigkeit oder die Kapazität, werden die Kunden über Breitbandzugänge aus Glasfaser oder Standleitungen aus Kupfer angebunden. Dabei wird den Kunden eine monatliche Gebühr berechnet, für die Verbindung zum nächsten Internetknoten und die Bereitstellung des Internetzugangs.
Die Rechtslage
Die Internetdienstanbieter sind nie für den Inhalt verantwortlich, da sie lediglich den technischen Zugang zum Internet sicherstellen. Allerdings muss der ISP rechtswidrige Seiten sofort entfernen, sofern er in Kenntnis einer solchen Seite ist. In Deutschland müssen die Verbindungsdaten der Kunden von den Internetdienstanbietern für einen bestimmten Zeitraum gespeichert werden. Zudem sind Internetdienstanbieter dazu verpflichtet Auskünfte über Nutzer erteilen, sofern die Staatsverfolgungsbehörde diese anfragt. Die Geheimdienste einiger Länder sind zudem befugt den Internetzugang zu überwachen. Zwar handelt es sich bei der Überwachung um eine Verletzung des Schutzes der Privatsphäre, allerdings wird diese durch den Nutzen zur Strafverfolgung gerechtfertigt.
3 Kategorien der ISP
Internetdienstanbieter lassen sich, je nach Größe ihrer Netze, in drei Kategorien einteilen. Anbieter aus der Tier-3 Kategorie sind lokale Anbieter. Sie sind Anbieter dritten Rangs. Betreiber von wichtigen, großen, überregionalen Netzwerken gehören zur Tier-2 Kategorie und zählen zu den Anbietern zweiten Rangs. Zu dem ersten Rang, der Tier-1-Kategorie gehören die Betreiber von globalen Internet Backbones. Diese betreiben eine eigene Infrastruktur. Die Anbieter des zweiten und dritten Rangs müssen Datenverkehr bei anderen Anbietern einkaufen, da sie keine eigenen Internet-Backbones betreiben.